Wie wir unsere Lieferant:innen auswählen, um eine positive soziale und ökologische Wirkung sicherzustellen
Es ist offiziell – Kazi Yetu ist nicht mehr nur eine Marke für großartigen Tee. Wir haben uns zu einem ganzheitlichen Agrarunternehmen weiterentwickelt und sind viel tiefer in unsere Lieferkette eingedrungen, als ursprünglich geplant! Unsere Bäuerinnen und Bauern brauchen Unterstützung – sei es bei Saatgut, Schulungen, Verarbeitungstechnologien oder Qualitätskontrollen. Besonders begeistert hat uns die direkte Zusammenarbeit mit unseren landwirtschaftlichen Lieferant*innen vor Ort: vom Anlegen von Minz-Baumschulen über Ernteschulungen bis hin zur Suche nach effizienteren Wegen für besseren Zugang zu Wasser.
In diesem Jahr haben wir uns bewusst Zeit genommen, unsere Lieferketten zu überprüfen und unsere Strategie weiterzuentwickeln – mit dem Ziel, die Schwerpunkte für die kommenden Jahre klar zu setzen.
Du fragst dich vielleicht: Warum ist Kazi Yetus Lieferkette überhaupt so wichtig?
- Erstens zielt Kazi Yetu als soziales Unternehmen darauf ab, seine soziale Wirkung zu steigern. Dies beruht auf drei Hauptsäulen :
(1) Schaffung von fair bezahlten, langfristigen Arbeitsplätze für Frauen in der Teemanufaktur;
(2) Schaffung von Marktzugang, neuen Vertriebswegen und höhere Einkommen für Kleinbäuer:innen; und
(3) Veränderung der Art und Weise, wie Güter aus Afrika produziert und gehandelt werden.
Unsere Lieferkettenstrategie hat direkten Einfluss auf die zweite und dritte Säule. - Und zweitens: Da Transparenz einer unserer wichtigsten Werte ist, möchten wir, dass du nicht nur weist, woher wir unsere Zutaten beziehen (über unsere QR-Codes ), sondern auch erklären, wie wir unsere Lieferanten auswählen.
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Drittens – und zuletzt: Wir teilen gern unsere Erfahrungen und Entwicklungen auf unserem Weg als Sozialunternehmen mit dir – und nehmen dich mit auf diese Reise!
Die Lieferkette von Kazi Yetu verstehen
Stand März 2023 arbeitet Kazi Yetu mit 18 Lieferant:innen zusammen, um 15 verschiedene Tees, Kräuter und Gewürze für 8 Teemischungen zu beziehen. Zu unseren Lieferant:innen zählen Zusammenschlüsse von Kleinbäuer:innen, Kooperativen, (hybride) Verarbeiter von Agrarerzeugnissen, sowie unabhängige Lieferant*innen und Aggregatoren. Alle erfüllen die arbeitsrechtlichen Vorschriften Tansanias und verwenden ausschließlich natürliche Betriebsmittel in ihren Anbaumethoden.
Wie du dir vorstellen kannst, haben all diese Partner:innen sehr unterschiedliche Auswirkungen auf Ebene der Bäuerinnen und Bauern – und bringen jeweils eigene Vorteile und Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit Kazi Yetu mit sich.
Unsere 6 Bewertungskategorien für Lieferant:innen
Um besser zu verstehen, mit welcher Art von Bäuer:innen und Lieferant:innen wir zusammenarbeiten möchten – und wie wir unsere Unterstützung gezielt priorisieren können –, haben wir unseren eigenen Index entwickelt.
Dieser ermöglicht es uns, bestehende und potenzielle Lieferant:innen in hohe, mittlere und niedrige Priorität einzuordnen – basierend auf sechs unterschiedlichen Kategorien.
- Soziale Auswirkungen
- Rückverfolgbarkeit
- Qualität
- Zuverlässigkeit
- Bio-Zertifizierung und
- welches Maß an Unterstützung von uns verlangt wird.
Da soziale Auswirkungen und Rückverfolgbarkeit für uns zentrale Aspekte sind, haben diese beiden Kategorien den größten Einfluss auf die Einstufung von Lieferant:innen.
Ziele für die Zukunft und Realitätscheck
Nachdem wir unsere bestehenden und potenziellen Lieferant:innen bewertet und besser verstanden haben, wo und wie Kazi Yetu über die Lieferkette den größten Einfluss erzielen kann, haben wir Ziele für die Zukunft festgelegt. Unser Hauptziel ist es, 85 % aller Zutaten von Lieferant:innen mit hoher Priorität zu beziehen und uns zunehmend von solchen mit niedriger Priorität zu lösen. Die einzigen Ausnahmen bilden Hochrisiko-Zutaten wie Kokosraspeln, Sternanis und Hibiskus, bei denen das lokale Angebot sehr instabil und herausfordernd ist.
Wenn du uns schon eine Weile folgst, weißt du wahrscheinlich, dass der Aufbau zuverlässiger lokaler Lieferketten eines unserer zentralen Arbeitsfelder ist. Denn wir glauben fest an die Wirkung lokaler Wertschöpfung. Wertschöpfung bedeutet für uns jedoch nicht nur jene Arbeitsschritte, die in unserer Teemanufaktur stattfinden – also das Sortieren, Mischen und Verpacken –, sondern beginnt bereits auf der landwirtschaftlichen Ebene, z. B. durch die richtige Ernte und Nacherntebehandlung wie korrektes Trocknen und Lagern. Gerade bei Kleinbäuer::innengruppen und Kooperativen sehen wir hier noch großes Verbesserungspotenzial. Denn wenn diese Schritte richtig durchgeführt werden, steigt die Qualität der Produkte – und damit auch der Preis, den die Bäuerinnen und Bauern erzielen können.
Deshalb ist es uns auch wichtig zu betonen, dass wir bei all unseren Entscheidungen in der Lieferkette immer auch das Potenzial der Lieferant:innen mit einbeziehen. Durch unsere Sonderprojekte investieren wir in die Kapazitätsentwicklung unserer Lieferant:innen und helfen ihnen beispielsweise bei der Beschaffung klimafreundlicher Technologien, um widerstandsfähiger zu werden und ihr Einkommen stabilisieren und steigern zu können. Mama Alice (auf dem Bild rechts zu sehen) und ihre Frauengruppe sind ein Beispiel dafür.
Wir haben mit Mama Alice über die Herkulu-Teefarm zusammengearbeitet, um in der Pfanne gerösteten Oolong zu testen, und die Kund:innen waren begeistert! Jetzt unterstützen wir ihre Frauengruppe dabei, unabhängig Oolong-Tee zu produzieren!
Wenn dir dieser Einblick hinter die Kulissen gefallen hat, bleib dran! In den nächsten Wochen veröffentlichen wir einen Blogbeitrag über die Arbeit unseres Lieferketten-Koordinators Joseph – es lohnt sich reinzuschauen!
