Marry Icetea und Kazi Yetu: Unsere erste Zusammenarbeit im Jahr 2023

Marry Icetea and Kazi Yetu: Our first collaboration of 2023

Eine österreichisch-tansanische Eistee-Edition

Marry Icetea ist ein junges österreichisches Getränkeunternehmen, das köstliche natürliche Eistees herstellt. Die Teeblätter werden international bezogen und dann mit lokal angebauten Früchten gemischt, wodurch ein einzigartiges Geschmacksprofil entsteht. Aber abgesehen davon, dass Marry Icetea und Kazi Yetu mit Tees arbeiten, was hat das nun genau mit Kazi Yetu zu tun?

Kathi, unsere Vertriebsleiterin für Europa, traf David Prott (Mitbegründer von Marry Icetea) auf einer österreichischen Handelsmesse. Nach ein paar Gesprächen am Wochenende war David von der Idee begeistert, mit einer neuen Spezialrezeptur mit einer unserer 100 % natürlichen Teemischungen zu experimentieren. Ein paar Monate später …

Carry – „Die sonnige Winterkönigin“ – die Eistee-Edition ist da!

Diese Sonderedition verwendet unsere Coco Choco- Mischung als Grundlage, später werden Zitronensaft und Holunder hinzugefügt.

Offene Marry Icetea-Flasche und Coco Choco Schwarzteemischung

Obwohl uns über 6.000 Kilometer (Luftlinie Tansania – Österreich) trennen, gibt es zwischen Kazi Yetu und Marry Icetea mehr Gemeinsamkeiten als man denkt. Nachhaltigkeit, Transparenz, natürliche und hochwertige Zutaten und nicht zuletzt innovative Geschmacksprofile stehen bei beiden Marken im Mittelpunkt! Auch ein interessanter Side-Fact: Wir haben dasselbe Geburtsjahr! 2018 starteten beide Unternehmen ihre Reise.

Im folgenden Interview mit David (Mitgründer von Marry Icetea) und Tahira, unserer Mitgründerin, könnt ihr weitere Einblicke in das Start-up-Leben auf verschiedenen Kontinenten gewinnen.

Interview

– Was war Ihre Motivation, Marry Icetea/Kazi Yetu zu gründen?

David: Ausgangspunkt für Marry Icetea war mein ganz besonderes Hobby: Tee kochen. Das Rühren und Mischen verschiedener Teesorten mit Früchten verschaffte mir mentale Entspannung vom hektischen Alltag (neben Marry Icetea arbeite ich auch noch in einem Softwareunternehmen). Neben der Entspannung bekam ich als Nebeneffekt richtig leckere, natürliche Alternativen zu herkömmlichen Eistees. Das positive Feedback von Freunden bezüglich Geschmack und Verarbeitung der Zutaten gab mir den zusätzlichen Anstoß, mein Hobby in ein innovatives Getränke-Startup umzuwandeln.

Mein Antrieb ist die Kreation zuckerarmer Produkte aus ausschließlich natürlichen und hochwertigen Zutaten, wobei Regionalität mit internationalem Mindset im Vordergrund steht. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir nach dem Ansatz „think global, act local“: Wir verbinden internationalen Charme (Tees) bestmöglich mit regionalen Komponenten (Früchte).

Tahira: Als ich 2016 nach Tansania zog, ging ich sofort mit meiner Einkaufsliste in den Laden, und Tee stand ganz oben auf dieser Liste! Da ich wusste, dass es in Tansania Teeplantagen gibt, Gewürze in Sansibar und Kräuterfarmen im ganzen Land, war ich überrascht, dass die lokalen Optionen sehr begrenzt waren. Mir wurde klar, dass es eine riesige Marktlücke gibt und eine Gelegenheit, meinen Durst mit köstlichem Tee zu stillen!

Ich unterstütze auch leidenschaftlich gern das Wirtschaftswachstum von Frauen und Bauern. Der Aufbau dieses Teegeschäfts gibt mir die Möglichkeit, zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Frauen in unserer Fabrik und zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Bauern in ganz Tansania beizutragen. Mein Großvater hatte eine Farm in Tansania und gründete hier auch sein eigenes Unternehmen. Es war mein Traum, hierher zurückzukehren und die Gelegenheit zu nutzen.

– Wie lange hat es vom ersten Brainstorming bis zum ersten verkauften Produkt gedauert?

David: Insgesamt haben wir 1,5 Jahre an der ersten Rezeptur gefeilt. Dabei wurden über 1.000 Kundenmeinungen eingeholt, die Geschmack, Süße, Design, Qualität und ganz wichtig das Trinkerlebnis des Eistees bewerten. Durch das Kundenfeedback wurde schnell klar, dass der (niedrige) Zuckergehalt eines Getränks ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung ist. Aufgrund des Low-Sugar-Trends haben wir bis heute positive Rückmeldungen zur Süße des Getränks erhalten.

Tahira: Als erstes fuhren Hendrik und ich zu Farmen im ganzen Land und schauten uns an, welche Teesorten, Kräuter und Gewürze in Tansania wachsen. Wir sammelten Proben, mischten viele verschiedene Sorten und fanden innerhalb von 3 Monaten unsere absoluten Favoriten. Wir stellten unsere ersten Verpackungen und Proben her und nahmen sie dann mit nach Deutschland, um sie Freunden, Geschäftskontakten und potenziellen Kunden zu zeigen und Feedback einzuholen. Wir bauten auf dem sehr positiven Feedback auf und brachten unser Produkt innerhalb von 6 Monaten auf den Markt!

– Da Nachhaltigkeit für Sie im Mittelpunkt steht – was ist Ihre größte Herausforderung in Bezug auf Nachhaltigkeit und wie gehen Sie damit um?

David: Die größte Herausforderung ist nach wie vor unsere gewünschte Umstellung auf Mehrwegflaschen. Die Wiederverwendung von Glasflaschen ist ökologischer als die Verwendung von Einwegflaschen. Die Herstellung von Glasflaschen ist in Bezug auf Ressourcen, Material, Energie und Einschmelzen umweltschädlicher als der Rücktransport und das Auswaschen gebrauchter Flaschen. Allerdings ist mit dieser Umstellung jede Menge Aufwand wie Logistik, Investitionen in Equipment und Flaschenregistrierung verbunden, der von einem jungen Unternehmen wie uns kaum getragen werden kann. Das primäre Ziel ist jedoch die Umstellung auf Mehrwegflaschen, weshalb jedes Jahr Prozessentwicklungen und kleinere Investitionen getätigt werden, um diese Umstellung nachhaltig und wirtschaftlich gewährleisten zu können.

Tahira: Ich stimme David absolut zu. In Sachen Nachhaltigkeit ist unsere Verpackung mit mehreren verschiedenen Komponenten die größte Herausforderung. Unsere Pyramiden-Teebeutel sind zwar biologisch abbaubar, aber nicht im Heimkompost – sie sind industriell biologisch abbaubar. Das ist zwar ein positiver erster Schritt, aber wir arbeiten daran, Optionen zu finden, die zu Hause kompostierbar sind. Wir haben auch versucht, kompostierbare Papiertütenverpackungen für unseren losen Blatttee anzubieten, aber auch diese sind zu Hause nicht kompostierbar. Wir investieren in Forschung und probieren verschiedene Arten aus, aber das braucht Zeit und die Produktion ist teuer. Es ist eine Herausforderung, der sich alle bewussten Marken stellen müssen und in die sie viel Forschung und Entwicklung investieren.

– Was sind die 3 wichtigsten Zutaten für ein erfolgreiches Startup?

David: Wir haben 7 wesentliche Faktoren für unseren Erfolg definiert und nennen sie die „FRIENDS PRINCIPLES“ von Marry Icetea:

  1. Schnell scheitern, noch schneller Erfolg haben: Seien Sie proaktiv, gehen Sie Risiken ein, fordern Sie sich selbst heraus und lernen Sie aus Ihren Fehlern.
  2. Respektiere die Welt: Jedes Lebewesen hat besondere Eigenschaften. Begegne ihnen mit Wertschätzung.
  3. Entfachen Sie Ihre Leidenschaft: Tun Sie, was Sie lieben, lieben Sie, was Sie tun.
  4. Wachstum sichern: Mit Kampfgeist nachhaltig und gesund wachsen.
  5. Teamwork fördern: „Wir statt ich“-Mentalität. Gemeinsam sind wir stark.
  6. Drink global, act local: Internationalen Charme mit regionalen Komponenten optimal verbinden.
  7. Schütteln Sie Ihr Glück: Glück ist eine Richtung. Kein Ort.

Tahira: Ich liebe das alles, David! Stimme vollkommen zu. Besonders bei Teamwork! Drei Zutaten sind für uns:

  1. Seien Sie immer lösungsorientiert – wir stehen vor Hunderten von Herausforderungen, aber was uns weitermachen und wachsen lässt, ist das Finden von Lösungen und der Versuch, unser Bestes zu geben.
  2. Fördern Sie die Wellenlängen Ihres Teams: Jeder Mensch hat eine andere Wellenlänge und das Unternehmen ist eine schöne Harmonie dieser Wellenlängen. Es geht darum, wie diese im Zuge unseres Wachstums harmonisch und synergetisch zusammenkommen;
  3. Denken Sie groß, und wenn das machbar ist, denken Sie noch größer! Unternehmer müssen etwas bewegen, nur so können wir die Welt verändern.

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